Sightseeing in Peking

Der zweite Sightseeingtag steht an. Bevor es weiter geht mit dem Tourleben, können wir noch einen freien Tag genießen. Heute werden wir uns ansehen, was Peking für Touristen zu bieten hat. Um Peong Peong mal eine Pause zu gönnen übernimmt seine Frau die Führung der Gruppe. Zugegeben, der „kleine Kerl“ macht rund um die Uhr einen großartigen Job und hat sich die Pause verdient.

Der erste Tagespunkt ist der größte Platz der Welt, der Tiananmen Platz. Direkt dahinter liegt die weltberühmte „verbotene Stadt“, der ehemalige Sitz des Kaisers von China. Allerdings muss jeder der sie sehen will sich dem Blick Maos beugen. Ein riesiges Bild des großen Führers ist an dem Eingangstor angebracht und überwacht den Tiananmen Platz.

tiananmen

Überwachung ist ein ganz eigenes Thema in China. Es gibt hier keinen öffentlichen Platz der nicht gefilmt wird. Lieber werden hier zwei oder drei Kameras mehr aufgestellt als auch nur einen Fleck unbeobachtet zu lassen. Die ständige Doppelüberwachung (zum einen vom Staat, zum anderen von Chinesen die ihre Handys auspacken nur um einen Schnappschuss von und mit den Europäern zu machen) kostet so manche Nerven.

Reisefuehrerin

Aber sei’s drum. Das riesige Eingangstor zur verbotenen Stadt macht uns neugierig was uns dahinter erwartet. Und wirklich, der zweite Ausflug lohnt sich ebenfalls. Wir schlendern durch ein weitläufiges Gelände mit beeindruckenden Gebäuden. Hinter jedem Tor das wir auf dem Weg zum innersten Kreis durchschreiten, wartet ein weiteres. Der Mittelpunkt der Stadt scheint in der gegebenen Zeit fast nicht zu erreichen.

verbotene Stadt

So erreichen auch einige den ausgemachten Treffpunkt am Ausgang zu spät. Nachdem sich alle gefunden haben, geht es zu einem weiter Touristen-Spot in der Nähe: eine „Fressmeile“ in der verschiedene „Spezialitäten“ angeboten werden. Vorher müssen wir aber mit der chinesischen Mentalität kämpfen. Unsere Reiseführerin kennt den Weg nicht. Anstatt uns das zu sagen um gemeinsam eine Lösung zu suchen, schickt sie uns in verschiedenste Richtungen. Alle diese „Abkürzungen“ und „verpasste Abbiegungen“ gestalten den Fußweg länger als nötig.

Endlich angekommen in der Fressmeile überrascht uns die chinesische Esskultur einmal mehr. Vor unseren Augen werden Skorpione auf Spieße gesteckt und frittiert. Hier gibt es allerlei Eigenartiges: Von Schrimps, über Käfer und Kokons bis hin zu Schlangen und Tentakel wird alles auf einen Spieß gesteckt und zum Essen angeboten. Angewidert schließen sich manche Bandmitglieder den Vegetariern an. Andere nutzen die einmalige Chance und gestalten es als Mutprobe.

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Später machen wir uns auf den Weg in das nächste Hotel. Zwar finden wir den Rückweg zum Bus sehr schnell, allerdings zieht sich die Fahrt im Bus in die Länge. Der Stau in Peking hat uns voll erwischt. Letztendlich kommen wir aber doch im Hotel an. Da wir am nächsten Tag früh fliegen sind wir für eine Nacht in einem Hotel in Flughafennähe untergebracht. In Erwartung einer kurzen Nacht legen wir uns schlafen.

Bis zum nächsten Eintrag,

euer JJOS.

– Johannes Bund

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Die Mauer

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Nur schwer lassen sich beide Augen öffnen. Der „harte Kern“ des Orchesters quält sich mühsam aus dem Bett. Warum sind wir gestern bloß so lange wach geblieben? Wir haben uns über das Sightseeing-Angebot sehr gefreut, aber nun gilt es erstmal aufzustehen und die Reise anzutreten. Denn heute geht es zur Chinesischen Mauer!

Langsam aber sicher füllt sich die Lobby mit Orchestermitgliedern, denn heute will niemand im Hotel zurückbleiben, egal wie kurz die Nacht war. Ausnahmsweise ist das Essen auch nur Nebensache. Das Hotel bietet uns ein kontinentales Frühstück/ Mittagessen. Wir freuen uns, Dinge wie Pommes, Ei und Toast wiederzuerkennen und stärken uns für den Tag.

Die Busfahrt zum nahegelegenen Zugang zur Mauer dauert 2 Stunden. Auf der Fahrt ist das Orchester ungewohnt ruhig – zum ersten Mal. Wer nicht sofort einschläft, hat noch die Chance durch das Busfenster die beeindruckenden Wolkenkratzer von Peking zu betrachten – eine willkommene Abwechslung zu den vielen Plattenbauten. Danach gibt es nur noch Autobahn und dann ländliche Gegend zu sehen. Bis endlich Berge und erste Blicke auf eine längliche Struktur auf dem Bergkamm erahnen lassen, was wir später sehen werden.

Immer noch müde aber voller Erwartung dessen, was da kommt, schleppen wir uns aus dem Bus und durch eine Touristenmeile. Und dann: Stufen! Klar, die Mauer liegt auf dem Berg und ist nicht leicht zu erreichen, aber müssen es wirklich tausende Stufen sein? Naja, wenigstens ist die Luft sehr frisch, im Gegensatz zu der Stadtluft und dem Smog. Gemeinsam kämpfen wir uns aufwärts und oben angekommen relativiert sich alles! Die kurze Nacht, der mühsame Aufstieg und der Stress der letzten Tage sind wie weggeblasen. Das steinerne Monument spendet dem ganzen Orchester neue Kraft.

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Über die Mauer selbst werden wir hier nichts schreiben, es gibt zu viele Reiseberichte die das Denkmal lange und ausgiebig beschreiben. Wir halten es kurz: wer in China ist, sollte die Mauer besichtigen! Desweiteren erfahren wir, dass die Chinesen ein ähnliches Sprichwort haben: „Wer die Mauer nicht gesehen hat, ist kein Mann“. Im Rahmen der korrekten Genderung passen wir das Sprichwort etwas an und beginnen als echte Frauen und Männer den Abstieg. Die Busfahrt zurück ist wieder ungewohnt ruhig. Diesmal aber nicht wegen der kurzen Nacht, sondern wegen der Anstrengung des Tages und den gewonnenen Eindrücken.

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Bevor es zurück zum Hotel geht, machen wir noch halt in einem Restaurant. Es fällt fast schon schwer das Essen zu würdigen nach dem bisher erlebten. Einmal mehr sitzen wir zusammen an runden Tischen und uns werden die Spezialitäten der Küche serviert. Es gibt sehr viel zu entdecken in der chinesischen Küche und nicht alles sieht für uns appetitlich aus. Aber wer sich traut, wird belohnt und entdeckt viel Neues und Leckeres. Wohl genährt und erschöpft fallen wir kurz darauf in den verdienten Schlaf.

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Im nächsten Beitrag erzählen wir euch dann was von der verbotenen Stadt in Peking.

Bis dahin machts gut,

euer JJOS.

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– Johannes Bund

Von Taiyuan nach Peking

Langsam fangen wir an uns mit der chinesischen Kultur anzufreunden, den ersten Kulturschock haben wir soweit verarbeitet. Heute gilt es dann auch mal den Tour-Alltag zu erleben.  Der Plan ist, früh mit dem Schnellzug nach Peking zu fahren, um dort rechtzeitig mit dem Souncheck und dem Konzert anzufangen. Wir treffen uns bereits um 06:00 Uhr zur Abfahrt mit dem Busshuttle. Etwas verschlafen und ohne Frühstück macht die Truppe sich auf den Weg.

Zug

Am Bahnhof angekommen nehmen wir die Sicherheitschecks schon mit mehr Routine. Mit der Erfahrung der Vortage können wir der Hektik mit mehr Gelassenheit entgegentreten, auch wenn unser Guide Peong Peong [Ping Ping] ständig mahnend auf die Uhr zeigt. Übrigens macht er einen sehr guten Job. Wir alle sind begeistert von seinem Organisationstalent und er übertrifft sich immer wieder selbst mit den Restaurants und Ausflugszielen, die er auswählt. Aber davon werdet ihr in den nächsten Einträgen auch noch mehr lesen.

Die Zugstrecke von Taiyuan nach Peking haben wir ja schon am ersten Tag gesehen. Somit bleiben jetzt 3h Stunden Zeit um etwas anderes zu machen: Ausschlafen bzw. Ausruhen für das was da noch kommt. Während wenige wach bleiben, um endlich mal diesen Blog zu füttern oder Ähnliches zu erledigen, fällt der Rest der Band zurück in den Tiefschlaf. Zugegeben, die Landschaft hier ist auch nicht sonderlich interessant: In den Städten reihen sich riesige Wohnblocks aneinander und sobald man der grauen Betonwüste entflieht, erwartet einen eine ebenso karge und zerklüftete Landschaft.

Transfer

Zurück in der Betonwüste namens Peking (das es hier auch schönere Hochhäuser als Plattenbauten gibt, erfahren wir erst später) geht es zuerst zum King’s Joy Hotel. Dort angekommen reicht die Zeit grade um einzuchecken und die Koffer aufs Zimmer zu bringen, denn das Mittagessen steht schon bereit. Heute gibt es Peking-Ente! Danach steht der Transfer zum Veranstaltungsort schon bereit. Diesen Abend spielt die Band im „National Library Art Center“, ein schöner und moderner Konzertsaal. Gewappnet durch den ersten Soundcheck in Tayjuan nimmt das Orchester und allen voran Tim (der Mann für alles) die Hürden des Soundchecks in Peking. Sowohl technische als auch Verständigungsprobleme lassen sich alle regeln. Letztendlich treffen wir auch unseren Gastmusiker. „Joe“ der chinesische Startrompeter wird heute Abend einen Song mit uns spielen.

Cho

Nach dem Soundcheck lernen wir, was die Chinesen unter einem kleinen Snack verstehen. Ursprünglich hat Tim eine kleine Stärkung für die Band bestellt. Peong Peong führt uns allerdings in ein Top-Restaurant, in dem wir mal wieder eine üppige Mahlzeit aufgetischt bekommen. Wir versuchen nicht zu viel zu essen um noch spielfähig zu bleiben. Wer allerdings von allem auch nur ein wenig probiert, ist nachher mehr als satt.

Konzertsaal

Gut gestärkt geht die Band ins Konzert, welches sie später auch zufrieden verlassen wird. Konzentriert arbeiten wir uns durch zwei Sets, in denen verschiedenste Stilrichtungen gefordert werden. Von dem Funk-Opener „In the stone“ über den Swingklassiker „Opus One“ und dem Shuffle „Chinoise Blue“ von unserem musikalischen Leiter Jens, bis hin zu der Popballade „Can you feel the love tonight“ zeigt die Band was sie kann. Und ca. 580 Gäste sind begeistert. Auch die spontanen Seiten des Jazz kann die Band meistern, sei es eine spontane Ansage des Veranstalters während dem Opener oder ein kurzfristiger Wechsel der Stilrichtung bei „My heart belongs to daddy“. Auch Cho der „Chinoise Blue“ mit uns bestreitet ist überzeugt von der Band. Und wir von ihm, ein sehr sympathischer Jazzer.

Crowd

Das erfolgreiche Konzert feiert die Band dann anschließend in der Nähe des Hotels. Wir sind in einem Touristenviertel untergebracht. Somit mangelt es hier nicht an Snacks und Bars. Schnell finden wir ein Backpackerhostel mit angegliederter Kneipe die Platz für eine Horde Musiker bietet. Neben dem gelungen Tourtag gibt es noch eine weitere Neuigkeit zu feiern: Wir bleiben zwei Tage in Peking und werden die chinesische Mauer und die verbotene Stadt besichtigen! Freut euch schon mal auf den nächsten Blogeintrag.

Live

Schöne Grüße bis dahin,

euer JJOSaar

– Johannes Bund

Taiyuan

Nach dringend benötigtem Schlaf haben wir gemeinsam gefrühstückt. Kein Frühstück, wie wir es aus Deutschland gewohnt sind. 8.30 Uhr und es gab Reis, schwarze Nudeln (niemand wusste so richtig, woraus sie bestanden), süßen Toast und extrem süße Sojamilch. Es war tatsächlich sehr ungewohnt, aber hey – wir sind satt geworden. Das mit dem satt werden ist hier sowieso nie ein Problem. Gefühlt gehen wir von einer Mahlzeit zur nächsten. Zwischendurch machen wir dann noch ein bisschen Musik und Sightseeing.

Nach dem Frühstück ist ein Teil von uns über einen Markt in einen nahegelegenen Park in Taiyuan gegangen. Es  war sehr beeindruckend – man konnte dort ungelogen alles finden: Über Vasen, Kleiderschränke und Teekannen bis hin zu Dichtungsringen. Im Park gab es zum Beispiel eine alte Tempelanlage und einen riesigen See mitten in der Stadt zu sehen. Es ist wirklich erstaunlich gewesen, wie ruhig die Stadt einem plötzlich vorkam. Mit einer Gruppe Chinesen, die im Park Tai Ji machten und den Koi Karpfen im Teich, war das Ganze doch sehr idyllisch und den Ausflug wert!

Danach ging es kurz zu der Bank of China um noch einmal Geld zu wechseln (was wir hier so gut wie gar nicht brauchen, da die Agentur uns alles bezahlt – total wahnsinnig) und sind dann mal wieder essen gegangen.
Langsam aber sicher gewöhnt man sich an die ganzen Handys, die einem ins Gesicht gehalten werden, wenn man sich in ein Restaurant setzt, durch die Stadt geht oder einfach nur existiert.

Die Esskultur ist wirklich sehr angenehm. Uns werden immer eine Menge von Gerichten auf den Tisch gestellt und dann essen wir so lange bis nichts mehr reinpasst. So kommt man gar nicht drum herum, alles zu probieren und das ist auch gut so! Unsere Vegetarier haben es tatsächlich nicht so leicht, da hier in China sehr viel und auch gerne Fleisch gegessen wird. Aber auch die sind bisher noch nicht verhungert, hehe 😉

Nach dem Essen ging es dann direkt ins Theater, in dem wir am Abend spielen sollten.

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Soundcheck hieß es, was sich tatsachlich als ziemlich schwierig herausstellte. Trotz unseres Dolmetschers, mit dem wir (und vorallem Tim) auf Englisch kommunizieren, gab es enorme Kommunikationsschwierigkeiten, da die Techniker aus dem Haus wahrscheinlich nicht oft Big Bands auf der Bühne stehen haben und größtenteils auch kein Englisch verstanden haben. So war der Soundcheck sehr zeitraubend. Am Ende (nach 3 Stunden (wirklich nur Soundcheck)) waren wir aber alle halbwegs zufrieden und haben uns fertig gemacht für das Konzert.

Plakat

Inzwischen war es also schon 18.45 und Zeit für das Treffen in der Konzertlocation, denn um 19.30 Uhr sollte es los gehen. Um 19 Uhr startete der Einlass und der Saal füllte sich schnell. Und so ging es dann auch schon los – das erste Konzert in China mit unserem Dirigenten Jens Hunstein. Über „Opus One“ zu „Skyfall“, zur Pause und dann zu König der Löwens „Can you feel the love tonight“.

Aftershow

Das Publikum war anscheinend sehr begeistert, denn es wurden sogar zwei Zugaben gewünscht. Als wir das Konzert beendeten, wurde noch ein offizielles Foto geschossen. Anschließend wurde die Bühne vom Publlikum gestürmt – sie wollten noch mit einzelnen Bandmitgliedern Fotos machen. Das war echt ein verrückter Moment. Aber wir haben den kurzen Moment Ruhm schon ein wenig genossen. Voller Euphorie ging es dann noch in ein Restaurant in der Nähe des Hotels. Das Ganze wirkte ziemlich nobel und uns wurde extrem gut aufgetischt. 30 Millionen Gerichte später sind wir dann zurück ins Hotel und ins Bett gefallen.

Das war auf jeden Fall ein spannender, ereignisreicher erster Konzerttag voller Überraschungen – positiver und negativer Art. Nun sind wir auf dem Weg zurück nach Peking, um dort das zweite Konzert zu spielen. Der Bericht dazu folgt in Kürze.

Over and Out,
euer JJOS.

– Kayla Meyer

35 Stunden wach!

Es geht tatsächlich los. Jetzt heißt es: Aufbrechen zu unserer Konzert-Tournee nach China! Treffpunkt 9:45 Uhr in Frankfurt am Flughafen. Mit sehr viel Gepäck aber guter Laune ging es zum Check-In. Die Vorgabe war streng: Wir mussten unseren Koffer unter 20 Kg halten. Die Instrumente sollten zum Großteil ins Handgepäck, was bei uns schon ein wenig Bammel erzeugt hat. Wird das so durchgehen oder müssen wir die wertvollen Instrumente als Gepäck aufgeben?

Band Gate

 

Die Bassposaune musste in den Frachtraum, das war schon eingeplant! Für die anderen großen Instrumente hatten wir noch drei Extra-Plätze reserviert. Der Check-In verlief dann voll nach Plan. Nun hieß es noch warten auf unser Flugzeug: Eine Boeing 777 der Air China.

Flugzeug Gate

Das Boarding lief erstaunlich gut. Niemand beschwerte sich wegen der Instrumente. Obwohl wir einen ausgebuchten Flug hatten, konnten alle Instrumente mit Hilfe der Stewardessen untergebracht werden! Nach ein paar Minuten Verspätung startete das Flugzeug und alle setzten sich die Kopfhörer auf…

Flug

Nach über 9 Stunden setzten wir dann in Peking auf. Jetzt mussten wir uns erst einmal komplett durchleuchten lassen. Die Sicherheitsvorkehrungen sind immens, so mussten wir alle unsere Fingerabdrücke einscannen lassen. Aber sei’s drum: Wir sind endlich in China angekommen. Da wir während des Flugs 7 Zeitzonen durchflogen haben, übersprangen wir die Nacht und kamen morgens um 7 an. Der Jetlag war da, aber zum Ausruhen war keine Zeit. Wir mussten direkt zum Zug nach Taijuan. Im Flughafen wurden wir von unseren Begleitern Ulrich Adomeit und Peong Peong (von der chinesischen Kultur-Agentur, die unsere Tournee organisiert) empfangen.

Bandfoto

Ohne Zeit zu verlieren ging es zum Busshuttle. Und das hieß dann schon den ersten Kulturschock zu erleben: Den chinesischen Straßenverkehr! Ein Abenteuer für den ordnungsliebenden Deutschen. Es gibt zwar Ampeln, Zebrastreifen und Verkehrsschilder – diese werden aber gekonnt ignoriert. Trotzdem funktioniert das System.

Band Reise

Am Bahnhof angekommen fielen erneut Sicherheitschecks an: Wieder werden unsere Koffer durchleuchtet und wir abgescannt. Der Schnellzug nach Taijuan, war bereits da. Schon 24h auf den Beinen standen nun 3h Stunden Zugfahrt bevor. Den Jetlag spürte jeder in den Knochen und so fielen dann auch sehr schnell viele müde Augen zu.

In Taijuan angekommen ging es im Busshuttle zum Hotel. Auch hier brauchten wir wegen des unheimlichen Verkehrsaufkommens eine lange Zeit für eine relativ kurze Strecke. Um 17 Uhr kamen wir im Hotel an, bereits über 30 Stunden unterwegs. Alle wollten eigentlich nur noch eins: Endlich Zähneputzen, duschen und dann schlafen! Das entpuppte sich aber als Wunschvorstellung. Die Ansage: Nach 30 Minuten wieder unten in der Lobby treffen und ab zum Abendessen. Die Zeit reichte nach dem Beziehen der Zimmer tatsächlich nur zum Zähneputzen und zur Katzenwäsche.

Unser Guide Peong Peong führte unsere doch sehr fertige Horde dann zu einem sehr kleinen chinesischen Imbiss. Es führte allerdings eine Treppe in den ersten Stock und hier zeigte sich dann ein relativ modernes und größeres Restaurant. Unser erstes richtiges chinesisches Essen offenbarte dann den zweiten Kulturschock: Es gibt keinerlei Besteck, nur Stäbchen! Diese Herausforderung nahm die Band tapfer an, was blieb auch anderes übrig? Abgesehen von der Stäbchen-Challenge blieb aber nur eins zu sagen: Wer sich traute, konnte sehr leckeres Essen genießen! Manches war sehr exotisch und undefinierbar, aber alles schmeckte wirklich gut. Nur die Vegetarier unter den MusikerInnen kamen leider etwas zu kurz, hungrig musste aber niemand den Laden verlassen.

Restaurant

Zusammen gingen wir zurück zum Hotel und endlich, nach langen 35 Stunden, fielen alle todmüde auf ihre steinharte Matratze! Gute Nacht und bis morgen.

 

– Max Schneider, Johannes Bund

Mit Jazz-Musik ins Reich der Mitte!

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Was für eine unglaubliche Nachricht für uns Musikerinnen und Musiker vom LandesJugendJazz Orchester Saar! Als unser organisatorischer Leiter Tim Sefrin uns mitteilte, dass wir endlich unsere erste Auslands-Tournee machen können, waren wir schon aus dem Häuschen. Dass es dann aber für 16 Tage nach China gehen würde, damit hätte echt keiner gerechnet!

Nun ist es bald schon so weit: Am 16. November werden wir in den Flieger nach Peking steigen. Ab Frankfurt werden wir mit Air China in unser musikalisches Abenteuer starten. Vor uns liegen dann 10 Konzerte in 10 Städten. Insgesamt werden wir über 7700 Kilometer im Land zurücklegen!

Unser musikalischer Leiter Martin S. Schmitt wird leider nicht mitkommen können, da er als Musiklehrer nicht so lange freibekommt. Nach China reist deshalb Jens Hunstein als musikalischer Leiter mit. Jens hat uns bereits in der letzten Arbeitsphase kennengelernt, mit uns geprobt und viel Spaß gehabt. Die Chemie passt wunderbar und wir wissen uns musikalisch wie menschlich in besten Händen. Zudem werden wir natürlich von Tim Sefrin begleitet. Weitere wertvolle Unterstützung erhalten wir von Ernst „Ernesto“ Urmetzer, der mit seinem großen Erfahrungsschatz bei Organisation und Jazz eine immense Stütze für uns sein wird. Sicherlich werden wir auf einige Herausforderungen stoßen, die wir mit unseren Begleitern aber sicherlich meistern werden!

Viel mehr wollen wir noch gar nicht verraten, denn wir werden euch täglich frisch von unseren Erlebnissen berichten! Seien es die Konzerte, das Sightseeing oder die Begegnung mit einer gänzlich anderen Kultur: Wir freuen uns alle sehr auf unsere Konzert-Tournee nach China! Ihr hört von uns =)

Vielen Dank schon an dieser Stelle an alle die uns diese Reise ermöglicht haben: