Deutschland hat uns wieder

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Um 6 Uhr morgens setzen wir unsere Füße nach 19 Tagen wieder auf heimatlichen Boden! Müde und irgendwie ziemlich froh, dass wir nach 19 Tagen wieder nach Hause kommen, schwingt trotzdem Wehmut mit. Die Gemeinschaft, das Musizieren, das Reisen und die Erfahrungen – es wird uns fehlen!

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Am Frankfurter Flughafen warteten wir auf unser Gepäck, dann gab es eine kleine Abschiedsrunde, weil sich die Wege gleich trennen sollten. Es galt allen Personen zu Danken. Sei es Tim Sefrin, der die unglaublichen Mühen der Organisation bravourös gemeistert hat und dafür gesorgt hat, dass wir nicht nur eine fantastische Reise hatten, sondern auch alle in einem Stück wieder zuhause angekommen sind. Vielen Dank Tim für alles! Ganz besonderen Dank auch an Ernst „Ernesto“ Urmetzer, der Tim in allen Belangen tatkräftig unterstützt hat und uns ein wunderbarer Zuhörer, Kümmerer und Freund war und ist. Tausend Dank an Jens Hunstein, der als musikalischer Leiter einen grandiosen Job gemacht hat! Es ist nicht selbstverständlich, so ruig zu bleiben, auch wenn das Streßlevel einem das Blut in den Ohren pochen lässt. Jens, vielen Dank!

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Nicht zu vergessen sind unser Guide Peong Peong, der stets alles versucht hat, um uns die Reise so angenehm, spannend und abwechslungsreich wie möglich zu gestalten. Das hat er auch geschafft, Xièxiè! Auch möchten wir Ulrich Adomeit danken, der uns auf unserer Reise begleitet hat und viele wertvolle Tipps hatte.

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Viele Kilometer haben wir zurückgelegt, gemeinsam gesungen, gespielt und gelacht. Wir sind uns sicher, das war eine Erfahrung, die man nur einmal im Leben macht.

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Ganz besonderer Dank gilt all denen, die unsere Reise erst möglich gemacht haben:

Ihr habt uns in ein Abenteuer geschickt, dass sich gewaschen hat. Wir sind dafür sehr dankbar, denn wir kehren heim mit tausend neuen Eindrücken, einem deutlich gestärkten Orchesterverband, lachenden Augen und einem offenen Herzen!

Vielen lieben Dank,

euer JugendJazzOrchester Saar!

 

– Max Schneider

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Es geht heimwärts

 

Nach unserem anstrengenden aber erfolgreichen Tag gestern, hieß es heute bereits um 4:50 Uhr Checkout aus dem Hotel! Der Bus brachte uns zum Bahnhof Shanghai, von wo aus unser Zugtransfer nach Guangzhou starten sollte. Hier hieß es dann erstmal warten.

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Die Fahrt von etwa 1400 km vergingen im Schnellzug doch recht schnell. Mit über 300 km/h fuhren wir durch Südchina, welches sich landschaftlich ganz anders zeigt als der Norden. Nach 7 Stunden kamen wir im Bahnhof an und mussten dort bei 27 Grad erstmal Jacken und Westen ausziehen. Mit dem Busshuttle ging zum Hotel. Auf dem Weg gab es einige Highlights des Stadtbildes von  Guangzhou zu bestaunen.

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Besonders das warmes und feuchte subtropische Klima war ein leichter Schock, denn auf T-Shirt-Wetter waren wir kaum eingestellt.

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Abends genossen wir das südländischen Flair Guangzhous. Hier präsentierte sich uns ein weiteres ganz anderes Gesicht Chinas!

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Am nächsten Morgen machten einige einen Ausflug in den angrenzenden Park, wo ein reges sportliches Treiben vorzufinden war. Davon ließen sich die Musiker auch anspornen und machten fleißig mit.

Nachmittags ging es dann noch zum Shopping in eine große Mall. Hier wurden letzte Souvenirs für zuhause eingekauft und der Geldbeutel von den letzten Yen befreit. Danach ging es zum Flughafen, wo uns – mit Zwischenstation Chengdu – das Flugzeug Richtung Frankfurt erwartete.

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Jetzt geht es wirklich nach Hause! Die Zeit verging wie im Flug…

 

– Max Schneider

Last Concert

Die erste Doppelshow des JJOS stand uns bevor. Dazu auch noch das letzte, bzw. die letzten zwei Konzerte unserer China Tour.

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Um 10 Uhr fuhr der Bus mit uns und unseren Instrumenten in die Konzertlocation in Shanghai. Circa eine Stunde später kamen wir dort an und es war wieder ein sehr beeindruckendes Gebäude – sowohl von außen als auch von innen.

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Als Tontechniker waren wieder die gleichen Zwei dabei, die uns bei den letzten Konzerten schon begleitet haben. Nachdem sie die Bühne mikrofoniert hatten, die Anlage checkten und schon zwei Stunden vergangen waren, konnten wir endlich soundchecken. Um 15:30 Uhr solte das Konzert beginnen und inzwischen war es schon 13:30 Uhr. Wir mussten noch essen und uns auf das Konzert vorbereiten. Um 14 Uhr waren wir dann fertig mit dem Soundcheck, doch dann – während wir im Restaurant saßen – wurde, damit das Monitoring funktioniert, irgendein Kabel gezogen und somit die ganzen Einstellungen gelöscht.

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Tim hat versucht uns zu finden, damit wir schnell nochmal checken können, aber wusste nicht, wo wir waren. Als die ersten dann vom Essen zurückkamen, wurde dann der Rest dazu geholt.

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Zu dem ganzen Elend war aber auch noch der Klavierstimmer dabei, das Klavier zu stimmen, weshalb wir nicht direkt neu checken konnten.

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Also ab in die Konzertkleidung, inzwischen war es 14:45 Uhr und ein zweiter Soundcheck im Schnelldurchlauf erfolgte. Um 15:00 Uhr waren wir dann gerade noch rechtzeitig für das Aufwärmen für die Show bereit. Jens hat hier in China eingeführt, vor dem Konzert zusammenzukommen, ein paar Entspannungsübungen zu machen und kleine Konzentrationsspielchen zu spielen.

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Das erste Konzert lief gut, aber wir wussten da ist noch Luft nach oben. Zwei Stunden Pause und dann füllten wir die Luft nach oben aus. Jeder gab alles und das nicht nur, weil es das letzte Konzert in China war, sondern auch weil zwei aus unseren Reihen die Band nun verlassen werden – Tobi und Marco. Wir werden euch vermissen, ob als Tanz- und Karaokepartner oder als Bandclown! Da wird was fehlen.

Nach dem zweiten Konzert feierten wir uns dann ausgelassen – das Ganze basierend auf Euphorie und Liebe. Von unserem lieben Peong Peong bekamen wir noch Geschenke der Agentur überreicht und einige nette Worte/Gesänge sind gefallen. Noch einen „kleinen“ Snack und dann ging es schon ins Hotel, da wir am nächsten Tag 8 Stunden im Zug nach Gangzhou sitzen mussten und dafür um 4:50 Uhr auscheckten.

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Dieser Tag war ein wunderbares Ende für unsere Konzertreise in China. Ich denke schon jetzt können wir sagen, dass wir alle so eng zusammen gewachsen sind, wie man sich das nur vorstellen könnte.

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Liebe,
Over and Out.

– Kayla Meyer

Shanghai – die gigantische Stadt

Gemütlich stehen wir auf und treffen uns nach und nach in der Hotellobby in Hangzhou. Manche stärken sich beim Frühstück im Hotel, Andere ziehen los um ein besseres Frühstück oder einfach nur Souvenirs zu kaufen. Denn heute steht ein lockerer Transfer nach Shanghai an und am Ende des Tages werden wir in Shanghai auf einen Aussichtsturm gehen. Der Weg mit Gepäck zum Bus, mit dem Bus zum Bahnhof und dann auf unsere Tickets warten ist für uns mittlerweile Routine. Immer noch ungewohnt sind für uns die Dimensionen. Der Bahnhof in Hangzhou lässt sich vergleichen mit einem Flughafen! So warten wir auch eine knappe Stunde bis Peong Peong den Schalter gefunden hat und unsere Tickets kauft.

Die Zugfahrt geht schnell vorbei und in dem versmoggten Shanghai steigen wir in den Bus, in der Erwartung gleich wieder am Hotel auszusteigen. Aber weit gefehlt, das Hotel liegt außerhalb und die Busfahrt dauert ca. 2 Stunden. Damit hat sich auch der Besuch des Turmes erledigt, denn der schließt bevor wir ihn nochmal erreichen können. Die Enttäuschung in der Band ist groß, da kann auch die Einrichtung des Hotels (wie zum Beispiel die große Lobby aus Marmor) nichts daran ändern. Tim ist ja schon an Planänderungen gewöhnt und organisiert prompt als Alternative eine Bandprobe. Erstaunlicherweise schafft es Jens 15 Minuten später trotz allgemeinem Frust eine konstruktive Probe zu leiten.

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Abends geht es dann in ein Restaurant in der Nähe. Die Einrichtung kommt uns eigenartig vor und als wir das Besteck sehen dämmert es uns: Wir sind in einem westlichen Restaurant. Zum ersten Mal seit knapp zwei Wochen essen wir mit Messer und Gabel. Aufgetischt werden uns zuerst Gerichte, die uns an Blattsalat und Kartoffelsalat erinnern. Danach gibt es Fleisch, Unmengen Fleisch, die Vegetarier tun uns leid. Ich schätze die Chinesen haben ein ähnliches Erlebnis, wenn sie zu Hause in Deutschland chinesisch essen gehen. Nach einer Runde Karaoke in dem Restaurant und einem Absacker auf dem Zimmer geht es ins Bett, denn morgen steht ein langer Sightseeingtag an.

 

Am nächsten Tag haben wir die Enttäuschung überwunden. Zusammen checken wir aus und begeben uns per Bus zurück in die Innenstadt Shanghais. Dort haben wir zuerst Freizeit in der berühmtesten Straße der Stadt: der Nanjing Road, eine Fußgängerzone in der sich große Einkaufscentren und Konsumläden aneinanderdrängen. Was uns aber noch mehr beeindruckt sind die Seitenstraßen. Keine 20m Luftlinie entfernt in einer Parallelstraße reihen sich winzige Metallwaren- und Haushaltsläden, die von Armut zeugen.

Die Nanjing Road endet am Huangpu River. Dort am Rande des Flusses befindet sich eine Uferpromenade mit einer gigantischen Aussicht über die Skyline Shanghais. Hier befindet sich auch unser Treffpunkt und natürlich machen wir auch hier ein Gruppenfoto.

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Nun geht es Aussichtsturm, den wir am Vortag nicht mehr besuchen konnten. Zum Greifen nah scheint der Oriental Pearl Tower, den wir gleich besuchen. Trotzdem fahren wir ca. 45 Minuten bis wir an der anderen Flussseite ankommen. Von unten war die Skyline schon beeindruckend, aber der Blick von der Aussichtsplattform des Turmes ist wirklich atemberaubend. Die Superlative Shanghais entfaltet sich auf einem 360 Grad Blick um uns herum. Was dem Eindruck die Krone aufsetzt ist, dass wir genau zur Richtigen Zeit hier sind: die Abenddämmerung. Langsam knipsen alle die Hochhäuser rund herum die Lampen an und wir lassen uns verzaubern von den Lichtern der Großstadt.

Doch genug über die Aussicht, weiter im Text. Nach dem obligatorischen Gruppenbild vor dem Tower geht es, wie sollte es auch anders sein, in ein Restaurant zum Abendessen. Anschließend steigen wir in den Bus und fahren zu unserem nächsten Hotel. Das befindet sich zwar direkt unter einer Autobahn, aber gefühlt befindet sich alles außer dem Stadtzentrum neben oder unter der Autobahn, die über der Stadt zu schweben scheint. Beim gemütlichen Zusammensitzen in der Hotellobby lässt die Band noch einmal Revue passieren, was wir erlebt haben und stellt wieder fest: „Wir haben nicht mehr viel Zeit in China.“

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Im kommenden Beitrag erfahrt ihr mehr über das Doppelkonzert am nächsten Tag. Bis dahin viele Grüße,

euer JJOS.

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– Johannes Bund

Hangzhou – Das Teeparadies

Die Flut an Eindrücken hört nicht auf. Auch am zweiten Tag in Hangzhou gibt es viel Neues zu erleben. Nach dem Frühstück im Hotel haben wir zuerst mal Zeit zur freien Verfügung. Wie so oft teilt sich das Orchester in kleinere Gruppen auf. Zum Beispiel begeben sich manche zu Fuß in ein nahegelegenes Kulturzentrum und andere suchen sich Taxis in die Fußgängerzone. Taxifahrten in China sind noch spannender als die Busfahrten, aber spotbillig.

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Hangzhou ist die Stadt für neureiche Chinesen. Dementsprechend pompös ist die Fußgängerzone eingerichtet. Riesige Bildschirme bewerben allerlei Konsumgüter, die wir in nicht minder großen Geschäften kaufen könnten. Ganz vorne mit dabei sind „Apple“ und „Adidas“. Auch beliebt hier sind westliche Bäckereien, in der noblen Gegend finden wir gleich mehrere. Auf dem Rückweg besorgen wir dort noch einen Kuchen, denn Anna hat heute Geburtstag!

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Danach geht’s wieder in eine Touristenmeile. Wer sucht, der findet auch hier wieder allerlei „kulinarische Spezialitäten“. Da wir aber mittlerweile mehr Erfahrung haben, findet jeder etwas, das ihm passt. So langsam ist auch ein Ende der Reise in Sicht, sodass sich die Bandmitglieder hier mit allerlei Souvenirs ausstatten.

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Von der Fressmeile fahren wir dann raus aus der Stadt zu den Teefeldern, für die Hangzhou bekannt ist. Die Berge und die Landschaft außerhalb der Stadt sind wunderschön. Endlich sehen wir mal etwas anderes als Stadt. Die Luftfeuchtigkeit ist hier sehr hoch, sodass hier allesmögliche wächst. In den Teebergen sollen wir eine traditionelle Teezeremonie erleben. Allerdings wird uns nur schnell ein Tee ausgeschenkt und während wir schlürfen wird uns erklärt, wie gut der grüne Tee ist, den wir hier kaufen können. In auffällig gutem Englisch wird die Teezeremonie zur Verkaufszeremonie. Etwas enttäuscht nutzen wir die Gelegenheit und spazieren durch die Teefelder.

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Anschließend gibt es noch ein Essen. Zum Essen selbst haben wir wohl in den letzten Einträgen genug gesagt – das wirklich Interessante passiert nach dem Mahl. Auf dem Weg aus dem Restaurant und über die Straße kommt uns ein Mann wild fuchtelnd entgegen. Bevor wir begreifen können mit wem er redet und was er von uns will, geht es schon los. Ein lauter Knall keine 5m von uns entfernt lässt alle zusammenschrecken. Der Chinese hat auf der gegenüberliegenden Straßenseite ein Feuerwerk gezündet! Raketen, die in Deutschland nicht mal an Silvester erlaubt wären, werden direkt vor unserer Nase gezündet. Völlig perplex und mit den Fingern in den Ohren bleiben wir im Ascheregen stehen und betrachten das Schauspiel.

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Zurück im Hotel schnappt sich jeder sein Instrument und geht zurück in die Lobby, denn heute besuchen wir eine lokale Session in einem nahegelegenen Jazzclub. Leider kommt Peong Peong in letzter Sekunde mit der Nachricht, dass wir dort heute leider nicht spielen dürfen. Zum Glück sind wir jetzt spontane Planänderungen gewöhnt und planen den Abend selbst um. Während ein Großteil der Band in einer Bar um die Ecke den Geburtstag feiert, geht ein anderer Teil auf Verdacht in den Jazzclub um dort ein tolles Konzert einer kanadischen Jazzcombo zu erleben. So hat jeder etwas von dem Abend.

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Bis zum nächsten Eintrag,

euer JJOS

– Johannes Bund

Hangzhou West Lake

Nachdem wir nachts in Hangzhou angekommen sind, ging es am nächsten Mittag zum nahegelegenen West Lake. Der West Lake ist ein riesiger See mitten in der City von Hangzhou.

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Nach dem ganzen Stadttrubel der letzten Woche war das mal eine richtig schöne Abwechslung. Touristisch war der See allerdings sehr belebt, sodass wir die Natur nicht voll und ganz genießen konnten…

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Dort ging es dann auf eine typische chinesische Pagode, den Leifeng Tower, von dem wir eine wunderbare Aussicht genießen konnten.

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Während unserer Freizeit dort gingen einige Boot fahren auf dem See, andere tranken einen Tee (für den ist die Stadt nämlich sehr bekannt – im nächsten Blogeintrag werdet ihr auch noch unseren Besuch auf der Teeplantage und bei einer Teezeremonie sehen) und als die Dämmerung begann, gingen nach und nach die Lichter am Turm und im Park an. Das war sehr beeindruckend.

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Nach dem Essen fuhren wir ins Hotel und ließen den Tag mit ein-zwei Bierchen ausklingen und fielen dann voll mit Eindrücken ins Bett.
Die Zeit verging inzwischen wie im Flug und in einer Woche sollten wir schon wieder in Deutschland sein.

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– Kayla Meyer

Zum Abschied einen Kuss!

Heute verlassen wir Yinchuan! Unserem grandiosen Hotel und der Erholung zum Trotz freuen wir uns, weiterzukommen und mehr von diesem riesigen Land kennenzulernen!

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Morgens nutzten wir die Zeit noch für eine Probe in der Hotelbar. Dann packten wir unsere sieben Sachen zusammen und checkten aus.

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Zum Essen gingen wir in das Restaurant, in dem wir bereits einige Tage vorher gegessen hatten. Dieses Mal wurde aber etwas üppiger aufgetischt. Es schmeckte wirklich hervorragend. Krönender Abschluss des Mahls war ein süßer Fisch. Hier wurde ein Fisch quasi nach außen gestülpt, das Fleisch frittiert und mit jeder Menge Süßem garniert. Erstaunlicherweise schmeckte das wirklich gut. Peong Peong machte sich dann noch einen Spaß daraus unserem jüngsten Bandmitglied Nici zu erklären, dass traditionell der Jüngste am Tisch den Fischkopf küssen muss! Es bedurfte zwar einiger Überzeugungsarbeit, aber letztendlich beugte sich der 17-jährige Nicolas der Aufgabe und drückte seine geschmeidigen Posaunisten-Lippen auf die des Fisches 😉

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Anschließend ging es zum Bus, der uns dann durch eine zeimliche versmogte Landschaft zum Flughafen brachte.

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Unser Flug nach Hang Zhou war etwas rau, aber wir kamen gut an! Vor Ort waren wir erst einmal wieder zutiefst überrascht, denn die Vegetation war hier ganz anders. Es waren überall grüne Pflanzen zu entdecken und es war ein gutes Stück wärmer. Das verleitete viele Bandmitglieder dazu, noch vor dem Schlafengehen die neue Umgebung zu erkunden!

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Wochenende in Yinchuan

Zur Freude aller dürfen wir das Wochenende noch in unserem Hotel verbringen! Für den Samstag hat Peong Peong uns noch ein Sightseeing-Highlight versprochen. Wir fuhren in ein „Filmstudio“, in dem bekannte chinesische Filme gedreht worden sind. Mit dem Bus brauchten wir eine Stunde bis dorthin. Es stellte sich als Freiluft-Set heraus, was am ehesten für Westernfilme geeignet scheint.

Nach der ausführlichen Besichtigung des gesamten Filmsets ging es zurück in unser Hotel. Nach kleinen Ausflügen in den Park oder in die Mall stand abends eine Jamsession in der Bar des Hotels an. Wir mieteten Schlagzeug und Keyboard und schon ging es los. Besonders toll war, dass wir wieder mit chinesischen Musikern auf der Bühne standen. Mit einer jungen Chinesischen Sängerin erarbeiteten wir sogar zwei Songs, die wir abends bei der Session spielten. Das Publikum war begeistert und uns machte es viel Spaß!

Nach einem langen musikalischen Abend stand sonntagmorgens eine Probe an, denn die angemietete Backline sollte noch genutzt werden.

Der restliche Tag war dann zur freien Verfügung. Viele nutzten die Zeit um Kleider zu waschen, in die Mall zu gehen oder einfach die Stadt zu erkunden.

Den Abend beschlossen wir in gemütlicher Runde in der Bar. Morgen geht es dann weiter nach Hang Zhou, wir freuen uns schon, in den Süden des Landes aufzubrechen!

Konzert in Yinchuan

An das Hotel kann man sich gewöhnen! Nach einer sehr erholsamen Nacht trafen wir uns morgens zum Frühstück im Restaurant. Ein großzügiges Essensangebot stellte die Band sehr zufrieden. Nach dem Frühstück stand bis zum Mittagessen Freizeit an. Die meisten Bandmitglieder nutzten die Zeit zum Spaziergang im nahegelegenen Park, andere gingen in die Mall zum Einkauf. Besonders Lippenbalsam und Handcreme standen ganz oben auf der Einkaufsliste, denn die trockene Luft und Kälte strapazieren die Haut doch schon sehr stark. Besonders die Blechbläser leiden unter den trockenen Lippen.

Um 12 Uhr gab es bereits Mittagessen. Wobei man sagen muss, dass wir damit schon spät an sind. In China isst man für gewöhnlich sehr früh zu Mittag. Nach dem Essen packten wir unsere Instrumente zusammen und es ging mit dem Bus zum Konzertsaal. Dabei durften wir wieder die ungeheuerlichen Fähigkeiten unseres Busfahrers genießen, der scheinbar nur eine Hupe und das Gaspedal benötigt.

Vom Konzertsaal waren wir ausnahmslos begeistert! Ein riesiges Theater in einer wundervollen blütenartigen Außenform. Nach dem Aufbau der Instrumente sollte der Soundcheck beginnen, doch wir mussten uns aufgrund kleiner technischer Schwierigkeiten noch etwas gedulden. Wir nutzten die Zeit allerdings und probten mit Jens ein neues Stück ein – und zwar gänzlich ohne Instrumente. Im Kreis sitzend sangen alle Musikerinnen und Musiker ihre Stimme. Das klappte dank unserer Sangeskunst hervorragend 😉

Dann begann der Soundcheck in dieser grandiosen Kulisse. Als alles passte, gab es noch einen kleinen Snack für uns. Besonders beeindruckend war eine Gruppe junger Artisten, die hinter der Bühne trainierte.

Kurz vor dem Gig trafen wir Musiker uns zur vorkonzertlichen Routine zusammen. Dabei geht es darum, die nötige Konzentration zu finden und als Band ein Wir-Gefühl zu schaffen. Mit gruppendynamischen Spielen gelingt es dann immer sich zu fokussieren.

Das Konzert begann großartig und wir fühlten uns alle wohl. Allerdings vielleicht auch etwas zu sehr, denn beim Stück „From Russia with Love“ hatten wir einige Schnitzer drin, die nicht hätten passieren müssen. Das machte die Band allerdings wieder hellwach und die Konzentration war wieder da! Nach der Pause durften wir im ersten Stück erneut einen chinesischen Gasttrompeter auf der Bühne begrüßen. Bei Chinoise Blue, dem China-Blues, den Jens Hunstein extra für die Reise geschrieben hat, solierte der junge Trompeter zur Freude des einheimischen Publikums – und natürlich auch zu unserer.

Das Konzert beendeten wir versöhnlich. Unser Publikum ließ uns auch dieses Mal nicht ohne Zugabe von der Bühne. Nach dem Konzert und dem üblichen Blitzlichtgewitter der alles und jeden fotografierenden Chinesen bauten wir ab und gingen zum Bus. Wir sollten noch ein kleines Abendessen bekommen. Es gab dann in einem kleinen Restaurant auch „nur“ eine Nudelsuppe für jeden. Es war aber locker ein Liter Suppe pro Person und mehr als ein Bandmitglied hatte mit der Portion zu kämpfen. Allerdings schmeckte die Suppe wirklich fantastisch!

Nach dem Essen ging es zurück zum Hotel, wo wir den Abend gemütlich in der Bar ausklingen ließen.

– Max Schneider

“Chinese wake-up-call“ und das Paradies im Hotel

Am Donnerstag gab es um 03:59 den ersten Schrecken, denn das Telefon am Bett klingelte uns alle wach. Wake Up Call auf chinesisch. Um 04:30 war nämlich Treffen angesagt, da wir früh den Flieger nach Yinchuan erreichen mussten. Besser gesagt die Flieger.

Unser lieber Peong Peong hat mit chinesischer Gelassenheit erst am Mittwoch unsere Flüge gebucht und dann hieß es, dass wir uns aufteilen müssen. So war es dann eben – eine Hälfte in den einen Bus zum Terminal 1 und die andere Gruppe in den zweiten Bus zum Terminal 3.

Gruppe 1: Koffer gescannt, durch die Personenkontrolle mit extragründlicher Abtastung, in den Flieger, in Yinchuan angekommen. Bus kaputt. Müssen auf die andere Gruppe warten – für 2h.
Gruppe 2: Koffer gescannt, durch die Personenkontrolle mit extragründlicher Abtastung, in den Flieger, kurze Todesangst, weil der Flieger extrem niedrig flog und einen Landeanflug anpeilte. Irgendwo im Nirgendwo. Aufatmen, wir mussten nur umsteigen bzw. ein mal aus dem Flieger raus, um 20 Minuten später wieder einzusteigen. Naja, war wohl ein Regionalflieger mit Zwischenstop in Nirgendwo der Mongolei. Flug nach Yinchuan, angekommen.

Dann sind wir alle zusammen in den neuen Bus gestiegen und durch eine lange braune Wallapampa gefahren. Wir dachten uns erwartet jetzt die größte Absteige des Jahrhunderts. Doch dann stiegen wir aus dem Bus, die Koffer wurden uns vom Personal quasi aus den Händen gezogen und wir sind ins Hotel gegangen.

Ein angenehmer Duft aus Parfum und Raumerfrischer stieg uns in die Nase und als wir auf unsere Zimmer gehen konnten, war das Ding komplett. So einen Luxus ist eindeutig niemand von uns gewohnt und daher war das alles sehr „overwhelming“, wie der Philip sagen würde.

Als wir dann verstanden haben, dass wir wirklich im richtigen Hotel waren, hatten wir auch schon zum Mittag gegessen und eine kleine Probe in der Nachbar-Bar angepeilt. Zwei Stunden Timing mit Herbert (Jens Metronom) und das Zusammenspielen stand dabei im Vordergrund.


Vorm Abendessen hatten wir dann noch ein paar Stunden Pause, in der einige ins Fitnessstudio des Hotels gingen, andere spazieren gingen und die anderen anderen sich ausruhten. 😛

Am Abend gab es dann eine kleine Jamsession in der gerade genannten NachBar, die uns allerdings vorher von der Stadt genehmigt werden musste. Peong Peong hat wieder ganze Arbeit geleistet und innerhalb kürzester Zeit eine Backline angeschafft und für die Genehmigung gesorgt. Dahingehend haben wir echt Glück, dass der dabei ist. Die Spontanität müssen wir wahrscheinlich einfach akzeptieren – haha 😉

Nach der Session – bei der auch einheimische Musiker mitspielten – waren wir dann alle nach ein, zwei Bier bereit fürs Bett und konnten ins Koma fallen.

Am nächsten Tag stand dann ja schon das nächste Konzert an. Fortsetzung folgt…

– Kayla Meyer